Meine Schwester Madonna und ich (German Edition) by Ciccone Christopher & Leigh Wendy & Lampe Madeleine & Wortmann Thorsten
Autor:Ciccone, Christopher & Leigh, Wendy & Lampe, Madeleine & Wortmann, Thorsten [Ciccone, Christopher]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Biografien & Memoiren
Herausgeber: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
veröffentlicht: 2014-08-31T22:00:00+00:00
WAHRHEITEN
Am Vortag der Auftaktshow zur Blond Ambition-Tour, die am 12. April 1990 im Marine Stadium in Tokio stattfindet, marschiert Madonna auf die Bühne, meckert über die Soundanlage, stampft mit dem Fuß auf und brüllt: »Ihr Motherfucker!« – typisch Madonna und von Alek Keshishian für seine Dokumentation In Bed With Madonna mit der Kamera festgehalten. Ich zaudere etwas, die Bezeichnung Dokumentation auf die Darbietung meiner Schwester in In Bed With Madonna anzuwenden, denn es ist wirklich eine Darbietung, die beste schauspielerische Leistung ihrer gesamten Karriere. Und jeder, der denkt, dass In Bed With Madonna die wahre Madonna zeigt, liegt falsch – und genau das ist von Madonna beabsichtigt.
Der amerikanische Titel, Truth Or Dare (dt.: Wahrheit oder Pflicht), ist unzutreffend, denn jeder, der die Wahrheit über den Menschen hinter der kunstvollen Fassade meiner Schwester sucht, wird in dieser »Dokumentation« nicht fündig werden. Nur die Szene im Marine Stadium und eine weitere Szene sind authentisch. In der zweiten Szene frühstückt sie mit Sandra Bernhard. Sie trägt einen Seidenkimono, ist entspannt und natürlich. Sandra fragt sie, wie ihre Kindheit war, nachdem unsere Mutter gestorben ist, und Madonna erzählt ihr, wie sie – für fünf Jahre nach dem Tod unserer Mutter – Alpträume hatte. Sie träumte, dass sie jemand würgen würde, brach in Schweiß aus und flüchtete zu unserem Vater ins Bett. Sandra will wissen, ob sie dann im Bett ihres Vaters gut geschlafen hat und Madonna scherzt: »Ja. Ich bin sofort eingeschlafen, nachdem er mich gefickt hat.« Dann lacht sie über ihren »Witz« und fügt hinzu: »Nein, war nur ein Scherz.«
In dieser Szene wirkt Madonna etwas geistig umnachtet – wenn sie denkt, sie sei so über alles und jeden erhaben, dass sie sagen kann, was immer sie will. Ich erwähne es ihr gegenüber nie wieder. Ich bin viel zu wütend auf sie.
Der Rest von In Bed With Madonna ist ein Zerrbild der Realität. Es beginnt damit, dass Madonna sich über das sich nähernde Ende der Tour beklagt. »Ich schüttele gerade das deprimierende Gefühl ab, das ich habe, wenn die Tour vorbei ist … Ich weiß, dass ich es später spüren werde.« Folglich, so sagt sie, wird sie emotional. In Wirklichkeit – und das ist ein Zitat von Madonna, etwas, das sie zum Ende der Tour zu mir sagte – denkt sie in erster Linie: »Gott sei Dank ist es vorbei.«
Im Allgemeinen ist das Ende einer Tour nie auch nur annähernd emotional für Madonna. Für die Tänzer schon, die der Illusion nachgehangen haben, dass sie ihr tagtäglich näher gekommen sind – und es für immer bleiben werden. Während der letzten Tage der Tour begreifen sie langsam, dass sie ihr nie wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen werden, sobald die Tour erst einmal zu Ende ist.
In dieser ersten Szene aus In Bed With Madonna erscheint sie sehr bedächtig, als ob sie ihre Worte gründlich abwägt. Normalerweise platzen die Dinge eher aus ihr heraus, ohne dass sie überhaupt darüber nachdenkt. Aber hier denkt sie offensichtlich darüber nach, was sie als Nächstes sagen will, und man hat den Eindruck, als bete sie ihre Worte herunter wie auswendig gelernt.
Auch der Anruf bei meinem Vater, in
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